31.08.2022 Cahors, Frankreich, 8. WM-Lauf
Am 27.08. – 28.08.2022 fand der 8. Lauf zur diesjährigen Weltmeisterschaft in Cahors in Frankreich statt.
Dieses Wochenende war für mich eine Premiere, denn ich war das erste Mal ohne meine Eltern auf einem Weltmeisterschaftslauf. Da mein Minder Andy immer noch im Urlaub ist, sprang wieder Franzi Kadlec für ihn ein. Er kam am Donnerstagabend zu mir, weil wir uns am Freitagmorgen gegen 5 Uhr auf den 1035 Kilometer langen Weg nach Cahors machten. Wir fuhren mit unserem Auto, in dem wir die zwei Motorräder und das restlich Zeug verstaut hatten.
Die Stadt Cahors liegt oberhalb von Toulouse. Nach einer 11 stündigen Fahrt kamen wir gegen Spätnachmittag an. Das Fahrerlager machte erst am Samstagmorgen auf, aber neben dem Fahrerlager war ein Parkplatz, an dem wir uns für die Nacht hinstellen konnten und wo auch schon andere Fahrer parkten.
Am Samstag durfte man ab 9:30 Uhr in das Fahrerlager. Wir bauten, neben einem anderen Teamfahrer, alles auf und machten uns fertig. Dieses Mal war die Anmeldung und die Technische Abnahme erst ab 12 Uhr offen.
Ab 13 Uhr ging es dann weiter mit dem Training.
Die Trainingsarea war dieses Mal wieder sehr klein, auf einer Wiese mit ein paar Steinen, weshalb man dort nicht sehr viel zum Fahren kam. Das Training ist meistens sehr stressig, da viele Fahrer kreuz und quer fahren und nicht wirklich Rücksicht auf andere geben. Nach ca. 1 ½ Stunden waren wir fertig mit dem Trainieren. Im Anschluss machten wir das Motorrad wieder fertig, damit es bereit für den Wettkampf war. Gegen halb 4 ging es dann zur Sektionsbesichtigung. Da ich ja schon letztes Jahr bei der WM in Cahors war, wusste ich schon, wie die Sektionen in etwa aussahen. Die erste Sektion lag an einem sehr steilen Sandhang, mit sehr tiefem und losem Boden. Die Sektionen 2 – 5 lagen in einem alten Steinbruch, direkt neben der Sektion 1. Diese bestanden aus großen Steinen und sehr rutschigem Kiesboden, was die Anfahrten zum Teil sehr schwierig machte. Die 6. Sektion bestand aus Baumstämmen, die in einen Wiesenhang gelegt wurden. Die weiteren Sektionen 7 – 11 waren dann alle am Ufer des Flusses, der durch die Stadt fließt, gebaut. Sie bestanden aus großen, hellen Steinen, die in verschiedenen Formationen hingelegt oder gestellt wurden. Es gab viele einzelne hohe Stufen und anspruchsvolle Mehrfachstufen und Kombinationen. Die letzte Sektion 12 war auf der Wiese neben dem Fahrerlager gebaut und bestand ebenfalls wieder aus Steinen. Nach der Sektionsbesichtigung war auf jeden Fall klar, dass es nicht leicht werden würde. Bei den hohen Stufen muss immer alles genau passen und man muss sich immer sehr sicher sein. Trotzdem freute ich mich auf die Sektionen, da ich Sektionen im „Indoorstyle“ eigentlich immer sehr mag.
Am Sonntag startete der Wettkampf für mich um 10:42 Uhr. Für die 12 Sektionen á 2 Runden hatte man wieder insgesamt 5 Stunden Zeit. Die erste Runde war wieder auf 2 ½ Stunden begrenzt. Ich startete als Dritter von der Trial 2 Klasse. Diese frühe Startzeit war bei diesem Wettkampf aber zum Glück nicht ganz so schlimm, da die Spuren überall relativ eindeutig waren und sie sich nicht veränderten. Die einzige Sektion, in der es ein Nachteil war, war die erste Sektion, da es hier in der steilen Auffahrt noch keine Spur gab. Vor mir fuhren zwei Fahrer, die jeweils scheiterten. Aber auch ich schaffte es nicht, da der Boden viel zu weich war und es noch keine Spuren gab. Sektion 2 konnte ich dann mit einer 0 beenden. Die weiteren Sektionen im Steinbruch liefen bis auf die 3. Sektion sehr gut. Danach, in den künstlichen Sektionen, hatte ich viele gute Sachen, aber auch Dinge die nicht so klappten, wie ich vorhatte. Die Stufen waren sehr hoch und es kostete zum Teil viel Überwindung.
Die erste Runde beendete ich dann mit 37 Strafpunkten. Nach der 30 minütigen Zwangspause ging es um 13:42 Uhr in die zweite Runde.
Die zweite Runde verlief etwas schlechter als die erste Runde, sodass ich diese mit 43 Fehlerpunkten beendete.
Mit insgesamt 80 Fehlerpunkten landete ich auf dem 30. Platz von insgesamt 36 Startern. Mit dem Ergebnis bin ich natürlich nicht sehr zufrieden, aber ich bin froh mich wieder etwas sicherer, als in Belgien gefühlt zu haben. Mein Fahren war im Grunde nicht so schlecht, aber oft hat ein kleines bisschen gefehlt, um die Stufen hochzukommen. Für mich geht es jetzt in zwei Wochen weiter mit dem Finale zur diesjährigen Europameisterschaft in Italien.
Amtzell, den 29. August 2022
Gruß Joni